Extra-Hörgeschichte: Emil Otto Baer

rapido
von Heyden
Madaus

Extra-Hörgeschichte: Emil Baer

Emil Otto Baer, der Druckfarbenfabrikant, trat schon früh  in die NSDAP ein. Jedoch mit Bekanntwerden der Nazi-Verbrechen wandelte sich seine politische Einstellung. Er wurde zum Gegner des Hitler-Regimes. Baer und seine Frau Hermine freundeten sich mit Friedrich Olbricht an, der an den Planungen des Attentats auf Hitler beteiligt war. Baers Wohnung in Wahnsdorf war als Unterschlupf vorgesehen. Als das Attentat misslang, wurde  Olbricht standrechtlich erschossen. Emil Baer blieb unentdeckt. Nach dem Ende des Krieges wurde die Farbenfabrik beschlagnahmt und Kurt Gerhardt als Treuhänder eingesetzt. Gerhardt war seit 1939 im Unternehmen. Er wusste, von Baers politischer Kehrtwende, gab jedoch genau das Gegenteil zu Protokoll. Baer wurde darauf verhaftet, enteignet und verurteilt zu 10 Jahren Freiheitsentzug im Arbeits-Besserungslager. Er starb 1947 in der Haftanstalt Torgau.

Kurt Gerhardt wurde neuer Betriebsleiter der Farbenfabrik Baer. Baers Neffe, Walther Hoffmann, wehrte sich in den 1990er Jahren gegen die Enteignung.  Aufgrund seiner intensiven Bemühungen und vieler eidesstattlicher Erklärungen, u.a. von Eva Olbricht und der Chefsekretärin, hat eine russische Behörde Baer im Jahr 2000 rehabilitiert. Ohne jedoch daraus Ansprüche am Besitz abzuleiten