Bilz-Bad

Frühling in der Hoflößnitz

Bilz-Bad

Friedrich Eduard Bilz widmete sich autodidaktischen Studien zu Naturheilkunde und gesunder Lebensweise. 1882 erschien sein erstes Buch „Das menschliche Lebensglück. Ein Wegweiser zu Gesundheit und Wohlstand durch die Rückkehr zur Natur“. Mit dessen Publikation erwarb er ein Vermögen und viel Anerkennung.

Bilz funktionierte sein Wohnhaus in der Oberlößnitz zum Sanatorium um. Wegen der großen Nachfrage ließ er nach Plänen der Baumeister Gebrüder Ziller ein viergeschossiges Kurhaus im Schweizer Stil errichten. Um die Jahrhundertwende gehörte seine Heilanstalt mit 150 Betten zu den größten ihrer Art im Dresdner Raum. Weiterhin ließ Bilz hunderte Obstbäume pflanzen, 20 Lufthütten und mehrere Sportplätze anlegen. Durch regelmäßige Platzkonzerte und Parkfeste entwickelte sich das Sanatorium auch zu einem kulturellen Zentrum der Lößnitzgemeinden.

1903 plante Bilz die Errichtung einer Volksgesundheitsstätte im Lößnitzgrund. Entsprechend seiner Naturheillehre sollten sich dort Menschen jeden Alters und aller Schichten in leichter Badebekleidung frei bewegen können.

Zur besonderen Attraktion wurde das 1912 errichtete Wellenbad. Dessen Herzstück, die Wellenmaschine Marke Undosa, hatte Bilz 1911 auf der Internationalen Hygieneausstellung in Dresden erworben. Die Wellenmaschine gilt heute als älteste Maschine ihrer Bauart und ist dank einer Generalüberholung 1998 im Bilz-Bad noch immer in Funktion.

Mit Nichtschwimmerbecken, Wellenbecken, Wellenmaschine und Campingplatz ist das Bilz-Bad im Sommer ohne Zweifel das schönste Freibad der Stadt.


Aus dem Stadtlexikon

Bilz-Bad (Meiereiweg 108).
Schon 1903 plante F. E. Bilz die Einrichtung einer Volksgesundheitsstätte im Lößnitzgrund; bis 1905 erwarb er dafür 9 ha Land und eröffnete darauf im Juni des gleichen Jahres Deutschlands seinerzeit größtes "Licht-Luft-Bad".

Entsprechend seiner Naturheillehre sollten sich dort Menschen jeden Alters und aller Schichten in leichter Badebekleidung frei bewegen und sportlich betätigen können. Die Einrichtung bestand zunächst aus einem Wasserbassin mit Insel, 50 Luftbadezellen und einer Kegelbahn; in den Folgejahren wurde das seit 1906 von Bilz' Sohn Johannes geführte Bad mehrfach erweitert.

1907 standen bereits 3 Badebassins zur Verfügung, die durch eigens angelegte Brunnen mit Wasser versorgt wurden.
Zur besonderen Attraktion wurde das 1912 errichtete Wellenbad, dessen Herzstück, die Wellenmaschine Marke Undosa, Bilz 1911 auf der Internationalen Hygieneausstellung in Dresden erworben hatte (1998 generalüberholt, als älteste Maschine ihrer Bauart bis heute in Funktion). Daneben entstanden Sanitär und Wirtschaftsgebäude, Turn-, Tennis- und Ballspielplätze sowie ein Musikpavillon.

1928 erhielt der Betrieb, der v. a. anfangs mit strengen behördlichen Auflagen bis hin zur zeitweisen Schließung zu kämpfen hatte, auch die Schank- und Tanzerlaubnis. Auf einem Teil des Areals, das schließlich fast 30 ha umfaßte, errichteten zahlreiche Pächter ab 1931 kleine Wochenendhäuschen.

1975 mußte das in der Nachkriegszeit von Hans-Joachim Bilz (1922-2001) geführte Bad zum Minimalpreis an die Stadt Radebeul verkauft werden.Von 1992 bis 1998 wurde die heute deutlich verkleinerte Anlage grundlegend saniert.

Bereits zu Bilz' Lebzeiten war im Licht- und Luftbad auf Initiative der Badegäste alljährlich ein Sommerfest gefeiert worden, dabei standen Gymnastik und Spiele im Mittelpunkt. Zu DDR-Zeiten führten die Laubenpächter diese Tradition weiter, und seit 1992 organisiert der Bilz-Bund e.V. gemeinsam mit dem regionalen Arbeitskreis für Gesundheitsförderung, Krankenkassen und dem Eigenbetrieb für Stadtbäder und Freizeitanlagen am letzten Wochenende vor den Sommerferien das Bilz-Bad-Fest.

 

Kontakt

Bilzbad Radebeul
Meiereiweg 108
01445 Radebeul
0351 8387274
http://www.bilzbad-radebeul.de

Mitte Mai bis Mitte September täglich 9:00 - 19:00 Uhr
Juni bis August täglich 9:00 - 20:00 Uhr
Bei Regen oder Lufttemperatur unter 18°C bleibt das Freibad geschlossen.