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Radebeul setzt keine Herbizide, wie z. B. Glyphosat, auf öffentlichen Flächen ein

Freitag, den 12.04.2019

Glyphosat ist ein Herbizid (Unkrautbekämpfungsmittel) und galt lange Zeit als Wundermittel bei der Unkrautbekämpfung. Wegen der Wirkung über die grünen Bestandteile der Pflanze ging man davon aus, dass bei anderen Organismen keine Störungen auftreten. Seit einigen Jahren gibt es jedoch Zweifel, ob Glyphosat wirklich unbedenklich ist. Haupteinsatzgebiet für Glyphosat ist die Landwirtschaft. Wegen der schnellen und anhaltenden Wirkung wurde das Herbizid schließlich fast überall verwendet. Auch deshalb wurde vor einigen Jahren über das Pflanzenschutzgesetz geregelt, dass nur unter bestimmten Bedingungen Glyphosat auf öffentlichen Wegen und Plätzen eingesetzt werden darf. Es muss eine Genehmigung vorliegen und die Personen müssen Fachkunde nachweisen.

Die Stadtverwaltung Radebeul setzt bereits seit über 20 Jahren keine Herbizide zur Unkrautbekämpfung ein. Es wurden auch keine Ausnahmegenehmigungen zum Einsatz von Glyphosat beantragt. Die mit der Pflege beauftragten Landschaftsbaufirmen wurden angewiesen, keine Unkrautvernichtungsmittel einzusetzen. Grund für die lange zurückliegende Entscheidung gegen Glyphosat war, dass im Zweifel über die Wirkung eines Stoffes kein Risiko eingegangen werden sollte. Die Aufwendungen für die Beseitigung von Unkraut ohne chemische Mittel sind natürlich etwas höher. Gravierende Kostenerhöhungen sind jedoch nicht eingetreten. Zudem ist auch nicht der sog. »englische Rasen« im Interesse unserer Umwelt für Grünanlagen erstrebenswert.

Wir bitten Sie, gehen auch Sie weiterhin achtsam und sehr zurückhaltend mit chemischen Unkrautbekämpfungsmitteln (Herbiziden) um. Unsere Natur wird es uns allen danken.

 

Heike Funke,

Sachgebietsleiterin Stadtgrün,

Stadtbauamt