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Die Gleichstellungsbeauftragte informiert:

Mittwoch, den 16.10.2019

  • Buchcover Unerhörte Ostfrauen

Lesung - Ellen Händler und Uta Mitsching-Viertel: "Unerhörte Ostfrauen"

Unerhört - und doch prägend: Das sind sie, die Ostfrauen, die in diesem Buch zu Wort kommen. Schon in den 1960er, 70er und 80er Jahren haben sie Beruf und Familie erfolgreich vereinbart, haben das Kind geschaukelt und im Beruf ihre Frau gestanden. Anders als ihre Geschlechtsgenossinnen im Westen profitierten sie dabei von frauenpolitischen Maßnahmen wie flächendeckender Kinderbetreuung, Ausbildungsförderung oder Haushaltstag - und mit der Wende erschien es einigen, als seien sie in Sachen Gleichberechtigung ins Mittelalter zurückgefallen. Authentisch, emotional und auch trotzig verteidigen die interviewten Frauen ihre Erfahrungen in Ost und West. Entwaffnend offen ziehen sie persönliche Bilanz, berichten über fehlende Anerkennung und Vorurteile, die ihnen im
Westen begegnet sind, über ihren Neuanfang nach der Wende und über ihren Erfahrungsvorsprung
zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, den sie in den Westen eingebracht haben.
Die Autorinnen versprechen den Leserinnen und Lesern eine interessante, spannende und unterhaltsame Lektüre mit einer Prise Humor.
»Eine beachtenswerte Sammlung, ein Buch, dem ich viele Leser wünsche.«
(Prof. Dr. Rita Süssmuth, Bundestagspräsidentin a. D.)

»Die von Uta Mitsching-Viertel und Ellen Händler porträtierten Frauen vermitteln ein ausgesprochen vielschichtiges Bild von ihren Wünschen, Hoffnungen und Lebenserfahrungen. Sehr deutlich wird, dass Frauenbiografien in der DDR keineswegs uniform waren und die Lebenswege nach der Wende
ebenso wenig. Wer nach Gemeinsamkeiten sucht, wird sie dennoch unschwer finden: Ganz gleich, ob ostdeutsche Frauen als Bauingenieurin, Köchin, Frauenärztin oder Friseurin gearbeitet haben, die hohe Wertschätzung für eine qualifizierte und sinnstiftende Berufstätigkeit und eine weitgehende finanzielle Unabhängigkeit durchziehen ihre Erzählungen ebenso wie die vielfältigen Widrigkeiten
bei der Bewältigung des Familienlebens in einem größtenteils durch Versorgungsmängel
geprägten Alltag.«
(Prof. em. Dr. Uta Meier-Gräwe, Justus-Liebig-Universität Gießen)

Lesung am 24. Oktober 2019, 19.30 Uhr im Radebeuler Kultur-Bahnhof, Sidonienstraße 1c
Eintritt: 4,00 €, Karten an der Abendkasse erhältlich

Die Veranstaltung ist eine Zusammenarbeit der Gleichstellungsbeauftragten vom Landkreis
Meißen, Sylvia Wolf und der Gleichstellungsbeauftragten von Radebeul & Coswig, Katja Kulisch anlässlich des Mauerfalls vor 30 Jahren.


Katja Kulisch, Gleichstellungsbeauftragte
Stadtverwaltungen Radebeul/Coswig
Telefon: 0351 8311807