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Die Flatter-Ulme ist Baum des Jahres 2019

Donnerstag, den 25.04.2019

  • Pflanztag Flatterulme

Vom Kuratorium »Baum des Jahres«, als Fachbeirat der Dr. Silvius Wodarz Stiftung, wurde wieder eine bedeutende Baumart zum Baum des Jahres ernannt. Der 31. Jahresbaum ist die Flatter-Ulme (Ulmus laevis).
Die Flatter-Ulme ist in Mittel- und Südeuropa sowie Teilen Kleinasiens beheimatet und kann als Solitärgehölz im Freistand eine Höhe von bis zu 30 m erreichen. Dieser ansehnliche Baum bevorzugt als optimalen Standort Bach- und Flussauen oder Parks mit angelegten Seen. Aufgrund der Vorliebe zu feuchten Standorten, übersteht sie vorübergehende Überschwemmungen ohne Schäden.
Damit die Flatter-Ulme in diesen dann stark durchweichten Böden standfest bleibt, bildet sie große brettartige  urzeln aus. Außerdem entwickelt der Baum ein Herz-Pfahlwurzelsystem, welches ihm zusätzlich eine hohe Stabilität verleiht. Charakteristisch für alle Ulmenarten ist die Ungleichheit der Blattbasis.
Das etwa 15 cm lange Blatt ist verkehrt-eiförmig, der Rand ist doppelt gesägt und am Grund unsymmetrisch. Die Blattunterseite ist grau behaart. Ihren Namen hat die Flatter-Ulme von den in Büscheln zusammengesetzten Blüten, mit rötlichen Staubblättern und den lang gestielten eiförmigen Früchten. Diese besitzen breite behaarte Flügelränder. Bei Wind »flattern« die Blüten und Früchte. Hier liegt allerdings der Hauptunterschied zu den Berg- und Feldulmen. Beim Abfallen wird die 1 cm breite Frucht mit innenliegendem Samen weit durch die Luft befördert. Selbst auf Gewässern kann der Samen schwimmen. Dies trägt zu einer weiträumigen Verbreitung der Baumart bei. Der Stamm eines Altbaumes weist breite Rippen und tiefe Rinnen auf. Das harte, elastische Holz, genannt Rüster, war früher sehr geschätzt. Es wurde vor allem, weil es im Wasser nicht fault, für Wasserleitungen, Mühlradschaufeln sowie im Boots- und Brückenbau verwendet bzw. als Hochwasserschutz eingesetzt. Die Blätter dienten früher auch als Viehfutter.
Die Ulmenkrankheit hat die Anzahl der Ulmen in den letzten Jahren stark gemindert. Schuld ist ein winziger Pilz, der in den Leitbahnen des Baumes wächst und somit die Versorgung der Blätter und Äste unterbricht. Zunächst lassen sich vereinzelt absterbende Äste in der Krone erkennen, letztendlich ist die gesamte Krone vertrocknet bzw. abgestorben. Übertragen wird dieser Pilz über den Kleinen und Großen Ulmensplintkäfer. Die Flatter-Ulme ist wenig anfällig gegen das Ulmensterben, da sie wegen ihrer besonderen Rindeninhaltsstoffe und -struktur von den Käfern gemieden werden.
Die Schädlinge fliegen eher die beiden anderen heimischen Ulmenarten an.
Auf der Internetseite www.baum-des-jahres.de können Sie mehr über den Baum des Jahres erfahren.

 

Am  9. Radebeuler »Baum des Jahres - Pflanztag« am 25. April 2019, 10.00 Uhr wurde auf dem Sportplatzgelände Hauptstraße Ecke Sachsenstraße in Radebeul eine Flatter-Ulme gepflanzt.

 

Frau Osang,
Sachgebiet Stadtgrün,
Stadtbauamt