Ausbau der Meißner Straße im Abschnitt zwischen Gradsteg und Albert-Eyckhout-Str.
Dienstag, den 23.04.2019
Vorgezogene freiwillige Öffentlichkeits- bzw. Bürgerbeteiligung
Sehr geehrte Damen und Herren, das Sachgebiet Straßenbau erinnert hiermit an die Möglichkeit der vorgezogenen freiwilligen Öffentlichkeits- bzw. Bürgerbeteiligung für die Planung der Staatsstraße S 82 - Meißner Straße in dem ca. 910 m langen Straßenabschnitt zwischen Gradsteg und Albert-Eyckhout-Straße. Bei Interesse erbitten wir Ihre geschätzten Hinweise oder Stellungnahme an die Stadtverwaltung Radebeul, Sachgebiet Straßenbau, Pestalozzistraße 8, 01445 Radebeul oder per E-Mail: möglichst bis spätestens zum 29.04.2019.
Die Pläne sind sowohl in einem Schaukasten
- in der Örtlichkeit: neben der Haltestelle der Straßenbahn in Radebeul-Kötzschenbroda / Moritzburger Straße in Fahrtrichtung Dresden, als auch
- im Technischen Rathaus der Stadtverwaltung Radebeul
- sowie online in den angehängten .pdf Dokumenten einsehbar.
Die Planung wurde nach abgestimmter Aufgabenstellung mit dem Ingenieurbüro EIBS vorbereitet und mit der Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) koordiniert. Zu berücksichtigen war insbesondere:
- Der durchgängig angebaute Straßenabschnitt besitzt eine hohe Qualität des öffentlichen Straßen-raumes durch angrenzende Grundstücke mit stadtbildprägender Bebauung, deshalb sollte vorwiegend ohne flächenhaften Eingriff in private Grundstücke und ohne nennenswerte Verbreiterung der Straße geplant werden.
- Die Übereinstimmung der Planung mit den Zielen und Randbedingungen des angrenzenden Sanierungsgebietes Radebeul Kötzschenbroda.
- Neben der grundhaften Erneuerung von Fahrbahn, Gehwegen, Radstreifen und Gleisbereich die barrierefreie Erreichbarkeit der Haltestellen Moritzburger / Bahnhofstraße und Flemmingstraße.
- Optimierung der Verkehrsqualität für den Individualverkehr und insbesondere für den öffentlichen Personen Nahverkehr.
Die vorliegende Planung mit Stand vom 5.7.2018 wurde in zwei Varianten mit weiteren Untervarianten untersucht, wobei sich die Vorzugsvariante 2 dann auch mit der verkehrstechnischen Untersuchung vom Dezember 2018 in der besseren Verkehrsqualität bestätigte. Auf dieser Grundlage befürwortete die DVB in einem Schreiben vom 19.2.2019 die Variante 2 ebenso als Vorzugslösung.
Erläuterungen zur Variante 1
Grundlage dieser Variante sind die optimalen regelkonformen Querschnitte, die von den einzelnen Verkehrs-teilnehmern bzw. -träger bestimmt werden. Maßvoller Grunderwerb ist in einzelnen Bereichen erforderlich. Teilweise sind Einfriedungen bereits zurückgesetzt und die privaten Teilflächen bereits als öffentlich gewidmete Flächen im Bestandsverzeichnis des Straßenbaulastträgers dargestellt, der Erwerb jedoch noch nicht vereinbart. Die Haltestellen im Bereich Moritzburger Straße wurden als angehobene Fahrbahn für den Kfz Verkehr geplant. Auf Grund der im Lageplan ersichtlichen Überlagerungen der Schleppkurven des Individualverkehrs mit dem Lichtraum der Straßenbahn als Sicherheitsdefizit kann die Variante 1 nicht als Vorzug und zur Weiterplanung verfolgt werden. Für die Haltestelle Flemmingstraße kann der vollständige barrierefreie Zugang zur Straßenbahn durch die jeweilige Lage im Gleisbogen nicht bestätigt werden, weshalb auch diese Variante mit Nachteil behaftet, ausscheidet.
Erläuterungen zur Variante 2
Analog wurden die Regelquerschnitte der Verkehrsteilnehmer bzw. -träger beachtet. Abweichend erfolgte in der Variante 2 die Untersuchung bei den Haltestellen in der Form des sogenannten Haltestellenkaps am Fahrbahnrand mit angehobener Radfahrbahn, die im Ergebnis bei allen vier Haltestellen die planerischen Grundsätze der barrierefreien Gestaltung erfüllen. Insbesondere für den Knotenpunkt Moritzburger Straße bestand des Weiteren die Aufgabe des Nachweises der Leistungsfähigkeit und stufenweiser Verbesserung der Verkehrsqualität. Diese Nachweise wurden vom Planer mit optimierter Steuerung der Lichtsignalanlage in der verkehrstechnischen Untersuchung erbracht.
Fazit
Variante 2 zeichnet sich durch eine ausgewogene bestandskonforme Ausbauplanung bei deutlich verbesserter Verkehrsqualität dar, wobei die Gesamtkostenschätzungen beider Varianten kaum differieren:
Gesamtbaukosten Straßen- und Gleisbau für Variante 1:8.563.000 EUR*
Gesamtbaukosten Straßen- und Gleisbau für Variante 2:8.561.000 EUR* (*Nur Baukosten ohne Planung und Grunderwerb)
Durch den grundhaften Ausbau und normgerechte Herstellung des Oberbaus werden die gegenwärtigen Defizite der mangelhaften Oberflächen beseitigt. Bei entsprechender Wahl der Befestigungsart wird die Lärmemission im Bereich Fahrbahn und Gleis vermindert, wobei die regelrechte Anpassung der Gleisgeometrie an die dynamischen Bedingungen in den teilweisen engen Kurven ebenso dazu beiträgt. Die Beschleunigung der Straßenbahn und der barrierefreie Ausbau der Haltestellen tragen zur Erhöhung der Attraktivität und Wirtschaftlichkeit des ÖPNV bei und senken somit Lärm- und Schadstoffbelastungen. Auch die Anlage von besonderen verkehrssicheren Radverkehrsanlagen schafft bessere Voraussetzungen für den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel. Die Verbesserung für den Fußgänger wird durch barrierefrei gestaltete bequeme Gehwege und Haltestellen deutlich.
Wir freuen uns auf eine rege Bürgerbeteiligung und Ihre sachlich konstruktiven Hinweise. Diese werden ausgewertet und für den Stadtentwicklungsausschuss zur Vorberatung und später für den Stadtrat zur Entscheidung über die Art und Weise des geplanten Ausbaus in die Beschlussunterlage eingearbeitet. Auf dieser Grundlage erfolgt die weitere Planung, die dann als abgestimmte Genehmigungsplanung gemeinsam mit den Dresdner Verkehrsbetrieben als sogenannten Antrag auf Planfeststellung bei der Landesdirektion Sachsen eingereicht wird. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung
Mit freundlichen Grüßen
Stadtverwaltung Radebeul, Sachgebiet Straßenbau
E-Mail:
Ruf : (0351) 83 11 915 (Frau Wernicke) oder 83 11 918 (Herr Kirchhof)
Lagepläne: